Infobrief
Oktober 2008
Liebe Mitglieder, Freunde und Gönner des Vereins SALESAN
Der massive Anstieg der Preise für Grundnahrungsmittel und Treibstoff ist ein harter Schlag für die arme Bevölkerung in der dritten Welt. In Kenia ist der Preis für Reis um mehr als das doppelte angestiegen. Ein Liter Benzin kostet umgerechnet nahezu zwei Franken. Aber auch von der Finanzkrise sind die Drittweltländer betroffen. Der Kurs der Währungen ist massiv gesunken.
Wir, die erste Welt wissen, wie erfolgreich Geschäfte gemacht werden! Wie viel Geld vernichtet worden ist, von Personen und Organisationen, die ihren Machtansprüchen und Geldgier keine Grenzen setzten konnten. Die Leidtragenden sind wieder die Aermsten die noch härter um das tägliche Brot kämpfen müssen.
Reise nach Ostafrika
Auf meiner Reise durch Tansania und Kenia begleiteten mich drei Gäste. Ziel des Besuches war, die pendenten Projekte mit den verantwortlichen Personen zu besprechen.
Da im Provinzhaus in Morogoro kein Platz war, durften wir bei den St. Anna Schwestern in Tungi für ein paar Tage Wohnsitz nehmen. Wir wurden bestens bedient und mit exzellentem Essen verwöhnt.
Provinz Kongress Ostafrika
Im September fand der Jahreskongress der Provinz Ostafrika in Morogoro statt. Da ich mich gerade in Morogoro aufhielt, hatte ich Gelegenheit mit den einigen Mitgliedern der Ostafrika Provinz ein Gespräch zu führen und mich über ihre Arbeiten informieren.
Brunnenprojekt in Mkuza
Pater Sheejan, Leiter der Primarschule in Mkuza, reichte bei SALESAN ein Projekt für einen Brunnen auf dem Schulgelände ein. Erste Untersuchungen ergaben, dass in 60 m Tiefe Wasser in recht grosser Menge vorhanden sein könnte. Die Schule zählt über 250 Kinder und die Kosten für Wasser sind erheblich. Der Verein trat auf das Gesuch ein, mit der Auflage, dass die Pumpe zur Förderung des Wassers mit Solarenergie betrieben wird. Dank grosszügigen Spenden von der Huldi Schönholzer Stiftung und privaten Spendern ist es möglich, das Pumpsystem mit Solarenergie zu finanzieren.
Mit Pater Sheejan zusammen besuchten wir den Lieferanten der Pumpen und des Solarsystems in Dar es Salaam und erarbeiteten mit dem Lieferanten eine kostenoptimierte Lösung.
Mitte Oktober wurde die Bohrung am vorgesehenen Ort durchgeführt. In der Tiefe von 60m fand man Wasser aber in so kleiner Menge, dass eine Pumpstation nicht gerechtfertigt wäre.
Bohrungen nach Wasser sind immer mit Unsicherheiten verbunden. Wir entschlossen uns, in einem nächsten Schritt das gefundene Wasser auf seine Qualität zu prüfen. Bei guter Qualität werden wir an einer anderen Stelle einen weiteren Versuch starten. Sollte auch dies erfolglos sein, werden wir das gespendete Geld für ein Reservoir für zur Aufbewahrung von Regenwasser verwenden.
Schulklasse in Mkuza
Missionsschule in Tabora
Die nächste Station war die Primarschule in Ipuli, Tabora. Aufgrund der langen Distanz und der schlechten Strassen benutzten wir ein Flugzeug. Um sechs Uhr morgens machten wir uns auf den Weg von Kibaha zum Flughafen in Dar es Salaam um rechtzeitig vor Ort zu sein. Am Abflugschalter angekommen, teilte man uns mit, dass der Flug bereits vor einer Stunde abgeflogen ist. Hoppla, was tun wir jetzt?! Es gab nur eine Lösung, uns für den Flug vom nächsten Tag einzuschreiben. Den geschenkten Tag verbrachten wir nach einer 20minütigen Fahrt mit einer Fähre für 10 Rappen pro Person an einem wunderschönen Strand ausserhalb von Dar es Salaam.
Auch das gibts! Kühe am Strand in Dar es Salaam Tansania
Mit Verspätung angekommen, begrüsste uns Pater Sami am Flugplatz in Tabora. In der Schule warteten bereits die Schüler auf uns, hatten sie doch viel Zeit aufgewendet, uns einen herzlichen Empfang zu bereiten.
In der Schule in Itaga, Tabora werden über 500 Kinder unterrichtet, vom Kindergarten bis zur 6.Klasse. Über 100 dieser Kinder sind Waisen oder Strassenkinder und leben in Heimen oder unzumutbaren Situationen. Besonders gefährdet sind Mädchen in einer solch unsicheren Umgebung. Als Gast wurde ich eingeladen, den Grundstein für einen Schlaf- und Aufenthaltsraum für die Schulmädchen zu legen.
Gundsteinlegung für Mädchenheim in Tabora
Besuch bei der Töpferei
Neben der Schule ist eine Töpferei angesiedelt. Finanziert wurde das Projekt von einem deutschen Sponsor. Unter kundiger Führung arbeiten Blinde in der Töpferei und haben zudem einen Platz zum Leben gefunden.
Die Produkte, welche hergestellt werden, sind Töpfe aus einer speziellen Quarzsand- und Lehmmischung. Nachdem diese bei 900 Grad gebrannt wurden, können sie als Filter für verschmutztes Wasser verwendet werden. Das gefilterte Wasser wurde von einer staatlichen Stelle geprüft und wurden zu 99% keimfrei erklärt. Wasser muss nun nicht mehr abgekocht, sondern kann direkt nach der Filterung verwendet werden.
Weiterreise nach Nairobi
Die Reise führte uns weiter nach Arusha, wo wir bei Pater Thomas zwei Tage verbrachten. Wir nutzten die Gelegenheit, die Sekundarschule für Massai Mädchen zu besuchen. Die Schule wurde vor fünf Jahren von St. Anna Schwestern gestartet und geniesst heute bei den Massai grosses Ansehen. Obwohl sie bei Beginn noch mit grossem Misstrauen beobachtet wurde, wird die Schule heute sehr geschätzt und kann bereits nicht mehr alle Mädchen aufnehmen, die gerne die Schule besuchen möchten. Mit ein wenig Wehmut verliessen wir Arusha mit Blick auf den Kilimanjaro und fuhren mit dem Auto via Namanga, die Grenzstadt von Tansania zu Kenia nach Nairobi.
Sekundarschule für Masai Mädchen in Monduli Ju, Tansania
VTC (Näherei, Computerschule und Automobilwerkstatt)
Im Pfarrhaus in Mlolongo, 20 km von Nairobi entfernt, durften wir Zimmer beziehen und uns nach acht Stunden Autofahrt erholen. Mit Pater Joseph, Direktor des VTC, unterhielt ich mich über die finanziellen Belange der Näherei, Computerschule und Automobilwerkstatt. Ueber 150 Studenten sind in der Computerschule für Basis-, Buchhaltungs- und Sekretariats-Kurse eingeschrieben. In der Näherei werden zusätzlich zur Ausbildung Schuluniformen gefertigt. In der Automobilwerkstatt haben alle Lehrlinge nach einem Jahr ihre erste Prüfung mit Erfolg abgeschlossen.
Schreinereiwerkstatt
Der Besuch beim Lieferanten der Ausrüstung für die zukünftige Werkstatt zeigte, dass bis auf zwei Maschinen alles zur Lieferung bereit steht. Anfang November wird Samuel Mischler nach Kenia reisen und mit der Installation und Inbetriebnahme der Werkstatt beginnen. Ein lokaler Schreiner wird ihm dabei zur Seite stehen. Dieser wird dann die Werkstatt weiter führen.
Kindergarten in Katani (Nursary School)
Das Haus mit Wohnung für die Schwestern und die Schulzimmer sind fertig gestellt. Der Architekt hat sich sehr viel Mühe gegeben, ein funktionales und wohnliches Heim zu errichten. Ab Januar 2009 werden dann um die 50 Kleinkinder einziehen. Wir wünschen den Schwestern einen guten Start.
Vorschau
Einladung zum St. Anna Jubiläum in Morogoro
Am 5. Dezember werde ich voraussichtlich nochmals für eine Woche nach Nairobi und Morogoro reisen. Wir werden drei Computer für die Schule in Katani installieren. Weiter möchte ich mich über den Stand der Installation der Schreinereiwerkstatt informieren und die Budgets für das kommende Jahr mit den verantwortlichen Personen besprechen. In Morogoro bin ich zum Jubiläumsfest der St. Anna Schwestern eingeladen.
Generalversammlung Verein SALESAN, 25. Januar 09
Am Sonntag 25. Januar 2009 laden wir sie wieder herzlich zur Jahresversammlung ein. Der Beginn ist wie üblich um 14.00 Uhr im Pfarreiheim in Altendorf. Wir haben wieder einen interessanten Gast eingeladen, der über das Projekt Foster (Engagement für Kinder in Afrika) sprechen wird. Reservieren sie bereits jetzt den Termin, 25.Januar 2009.
Suppentag in Altendorf 25. März 2009
Wir freuen uns, bekannt zu geben, dass der Erlös des Suppentages 2009 in Altendorf zu Gunsten eines Projektes des Vereins SALESAN gehen wird. Wir werden sie an der GV über die weiteren Details informieren.
Mit dem überraschenden Schneefall freuen wir uns auf einen weissen Winter.
Mit lieben Grüssen
Werner B. Müller
Verein SALESAN
Spendenkonto:
IBAN CH97 0483 5065 4242 8000 1
SALESAN 654242-80-1
Credit Suisse, Lachen 80-1788-5